Feste und Events
Januar / Februar
Cavadee (Kavadi)
Das hinduistische Festival ist eines der bedeutesten Events für alle Tamils der Insel und wohlmöglich das spektakulärste auf der Insel. Nach einiger Zeit des Fastens und der Mediation versammeln sich die Anhänger des Festivals zu einem feierlichen Umzug, allesamt gekleidet in farbenprächtigen Gewändern und dazu tragen sie verschiedene Lasten (sog. Cavadee). Während einige Teilnehmer einfach einen großen Behälter mit Milch auf ihrem Kopf tragen, haben andere dazu noch riesige, bunt dekorierte Baldachine und altarähnliche Konstrukte auf ihren Schultern.
Die Cavadees variieren also je nach Teilnehmer und es gibt sie in allen möglichen Formen und Größen. Manche von ihnen sind bis zu drei Meter hohe gebogene Gebilde, dekoriert mit Glöckchen, Blumen, bunten Kleidern, Kokosnüssen, Federn, Bananenblättern und religiösen Symbolen. Gebaut werden die aufwendigen Lasten während der Fastenzeit und sie bestehen meist aus Holz oder Bambus.
Während des Festivals finden Gebete, Opfergaben und Rituale, inmitten von lauten Gesängen und Trommeln, statt. Doch die wohl auffälligste Eigenschaft des Events sind die vielen Haken, Spieße und Nadeln, die sich die Gläubigen durch ihre Rücken, Brustkörbe, Wangen und Zungen stechen. Manche der Anhänger binden sich auch Tücher um ihren Mund, um sich vom Sprechen abzuhalten. Die männlichen Teilnehmer rasieren sich zudem ihre Köpfe.
Das Ziel der Gläubigen ist der Tempel, in dem sie beten und ihre Opfergaben niederlegen. Danach werden ihnen auch die Piercings wieder entfernt. Mit dem Ende des Marschs endet auch die Fastenzeit der Anhänger und ihnen, sowie den Besuchern des Festivals wird ein vegetarisches Gericht auf Bananenblättern serviert.

Chinesisches Neujahr
Das Chinesische Neujahr findet immer im Januar oder Februar statt. Auch wenn die chinesiche Bevölkerung auf Mauritius nicht sehr groß ist, gehen die Feierlichkeiten nicht ohne Weiteres an einem vorbei. In den Tagen vor dem Festival werden Geschäfte und Häuser gründlich gereinigt und anschließend feierlich mit orientalischen Ornamenten dekoriert. Beginnen tun die Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr am Abend mit Feuerwerk, dessen lauter Knall die bösen Geistern vertrieben soll.
Die größten Feiern finden in Chinatown in Port Louis statt. Die Straßen des Viertels sind dann mit roten Laternen behangen und voll mit Hunderten von Leuten, die den Umzügen aus tanzenden Löwen und Drachen zuschauen und das Feuerwerk bestaunen. Viele der Chinesen pilgern zu den Pagoden der Insel, um Gebete abzuhalten. Danach wird ausgiebig mit der Familie zu Mittag gegessen.
Wer als Besucher das Spektakel miterleben möchte und leckeres chinesischen Essen probieren will, sollte an diesem Tag unbedingt nach Port Louis fahren.
Februar / März
Maha Shivaratri
Das Maha Shivaratri Festival auf Mauritius ist eines der größten Hindu-Feste außerhalb Indiens. Rund 300.000 Gläubige aus allen Ecken der Insel verlassen an diesem Tag ihre Häuser und pilgern zu Fuß zum heiligen See Ganga Talao, auch Grand Bassin genannt, um die große Nacht Shivas zu zelebrieren.
Je nachdem in welchem Teil der Insel die Gläubigen leben, kann der Marsch zur religiösen Zeremonie am Grand Bassin bis zu drei Tage und länger in Anspruch nehmen. Entlang des gesamten Weges zur heiligen Stätte Ganga Talao halten sich daher freiwillige Helfer bereit, um die Pilgernden mit kostenlosem Essen, Getränken, medizinischer Hilfe und Unterstellmöglichkeiten zu unterstützen.

Während des Marschs kleiden sich die Gläubigen meist in komplettem Weiß. Dazu singen sie verschiedene Mantras und fromme Lieder und ziehen einen Karren hinter sich her. Die sogenannten Kanwars bestehen meist aus Holz, Bambus oder Plastik und werden aufwendig mit Glöckchen, Spiegeln, bunten Blumen und Götterbildern geschmückt. Hauptsächlich dienen sie als Heiligenschrein und dazu, die in ihnen transportierten Götterfiguren zu schützen.
Sobald der feierliche Umzug am Ende sein Ziel erreicht und alle die 108 Meter hohe Shiva Statue am Eingang zu Grand Bassin sehen können, bricht stets großes Jubeln unter den Pilgern aus. Das Maha Shivaratri Festival gipfelt in langen Gebeten zu Shiva, rituellen Waschungen und Opferungen. Die Kanwars werden im See des Vulkankraters versunken und die Gläubigen schöpfen vor ihrer Rückreise noch heiliges Wasser ab, das sie mit nach Hause in ihre heimischen Tempel nehmen. Die Strenggläubigen unter den Pilgern bleiben über Nacht am Grand Bassin, um ausgiebige Gebetsrituale zu vollziehen und zu fasten.

März
Holi
Das weitbekannte, indische und farbenfrohe Holi Festival wird natürlich auch auf Mauritius gefeiert. Alle indischen Bewohner der Insel beschmeißen sich an diesem Tag gegenseitig mit buntgefärbtem Wasser und Puder, begleitet von Musik, Gesang und Tänzen.
Die religiöse Bedeutung des Festivals ist zurückzuführen auf die Legende von Holika, in der das Gute über das Böse triumphiert. Längst wird mit Holi aber auch der Beginn des Frühlings gefeiert, dessen Ankunft die bunten Farben symbolisieren. Über die Zeit des Festes herrscht eine glückliche Stimmung auf der gesamten Insel, Grüße werden verteilt und alle feiern ausgelassen. So gut wie jeder Einwohner auf Mauritius nimmt an dem Festival teil, ungeachtet seiner Religion.
März / April
Ugadi (Ugaadi)
Dieses Festival zelebriert das Neujahr der Telegu, einer indischen Volksgruppe bestehend aus den Nachfahren der früheren Bewohner der Region Andhra Pradesh in Indien. Es werden große Familien-Essen veranstaltet, kulturelle Shows aufgeführt und Gebete abgehalten. Unter Freunden und Angehörigen verteilt man zudem Kuchen und Süßigkeiten.
August / September
Ganesh Chaturthi
Das Indische Festival wird zu Ehren von Ganesh gefeiert, der wohl bekanntesten und meist angebetenen Hindu-Gottheit mit dem berühmten Elefantenkopf. Das zehntägige Event beginnt am vierten Tag des Hindu-Monats Bhadrapada, der normalerweise in den August oder September hineinfällt.
Die Feierlichkeiten zu Ganesh Chaturthi auf Mauritius sind denen in Indien gar nicht so unähnlich. Die Menschen putzen ihre Häuser und dekorieren sie anschließend mit Blumen, sodass sie vorbereitet sind, um die Lehmstatuen des Gottes Ganesh hineinzustellen. Die Statuen werden auf Podesten in den Häusern plaziert und jeden Tag mit Delikatessen-Gaben angebetet. Ganesh wird angezogen, gebadet und wie ein Mitglied der Familie behandelt. Die sogenannten Pujas (Gebete) vervollständigen die Rituale.
Nach zehn Tagen wird die heilige Ganesh Statue dann im Rahmen eines feierlich bunten Umzugs zu Wasser getragen. Das göttliche Lehmabbild wird behutsam untergetaucht, bis es schließlich im Meer oder Fluß verschwindet.
Während des gesamten Festivals trifft man auf den Straßen von Mauritius auf die bunten Festzüge und die Gläubigen, die diese mit fröhlichem Gesang und Tanz begleiten und dabei die Ganesh Statuen auf ihren Podesten tragen. Aus allen Ecken der Insel kommen die Leute, um die Festivitäten zu bestaunen und sich an den Stränden und Flussufern zu versammeln und Zeuge der spektakulären Versenkungs-Zeremonien zu werden.
September
Père Laval Day (Tag des Vaters Laval)
Zwischen dem 8. und 9. September pilgern alle Einwohner von Mauritius, egal welchen Glaubens, zur Sainte Croix Kirche. Hier befindet sich das Heiligengrab des französischen Missionars und Doktors Père Laval, der 1841 auf Mauritius ankam und den christlichen Glauben auf der Insel verbreiten wollte. Seine Legende reicht jedoch noch viel weiter, sodass er heutzutage als der Mann verehrt wird, der einen großen Teil zur Aufhebung der Sklaverei auf Mauritius beigetragen hat. Seine Taten hallen bis heute nach und schufen die Grundlage für die harmonische Lebensweise aller Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubens auf der Insel. Er widmete sein Leben den Menschen in Not, wie den Kranken und Armen, weshalb er heute besser bekannt ist als der Apostel von Mauritius.
Das Heiligengrab umfasst ein Bild des Vaters Laval und ist zudem meist mit Blumengirlanden geschmückt. Viele Menschen strömen auch zu seiner letzen Ruhestätte in der Hoffnung auf eine Wunderheilung. Hinter der Kirche befindet sich zudem ein kleines Museum zum Andenken an Laval.
Oktober / November
Divali (Diwali)
Beim hinduistischen Lichterfest wird der Sieg vom Licht über die Finsternis gefeiert - vom Guten über das Böse. Die Tage vor dem Festival werden mit gründlichem Putzen und Dekorieren der Häuser und Wohnungen verbracht. Ähnlich wie zu Weihnachten schmücken dann viele Lichterketten die Räume. Es werden traditionelle Divali Süßigkeiten zubereitet und sogar in dem ein oder anderen Geschäft angeboten.
In der Nacht des Festivals zünden die Leute zudem kleine Öllampen an, um das Glück in ihre Wohnungen zu geleiten. Städte und Dörfer sind hell erleuchtet von Tausenden von Lichtern, die allesamt eine magische Atmosphäre schaffen. Die Menschen kommen zusammen, beten, teilen die leckeren hausgemachten Süßigkeiten mit Freunden und Nachbarn und veranstalten leuchtende Feuerwerke auf den Straßen.
In der Nacht des Festivals zünden die Leute zudem kleine Öllampen an, um das Glück in ihre Wohnungen zu geleiten. Städte und Dörfer sind hell erleuchtet von Tausenden von Lichtern, die allesamt eine magische Atmosphäre schaffen. Die Menschen kommen zusammen, beten, teilen die leckeren hausgemachten Süßigkeiten mit Freunden und Nachbarn und veranstalten leuchtende Feuerwerke auf den Straßen.
November / Dezember
Ganga Asnan
Ein weiteres Hindu-Fest ist Ganga Asnan, das ursprünglich von der alten Tradition herrührt, sich von seinen Sünden im Ganges Fluss reinzuwaschen. Mauritius Inselbewohner strömen an die Strände, um durch das Baden im Meer Reinheit und neue Stärke zu erlangen. Es werden Kokosnüsse, Bananen, Kampher und andere Dinge mitgebracht, die für die religiösen Rituale und Gebete benutzt werden. Vor allem die Strände von Albion, Belle Mare, Baie du Tombeau, Blue Bay, Flic-en-Flac, Mon Choisy, Pereybere, Pointe aux Roches, Pointe aux Sables und Tamarin sind beliebt für die großen Zusammentreffen der Gläubigen.
Teemeedee
Die Tamil Zeremonie mit dem Namen Teemeedee findet zu Ehren verschiedener Götter statt. Sie wird über das ganze Jahr hinweg vollzogen, hauptsächlich jedoch in den Monaten von November bis Februar. Die Teilnehmer laufen während des Festivals über heiß glühende Kohlen, die auf dem Boden verstreut liegen. Die Tempel von Camp Diable, The Vale und Quatre Bornes sind bekannt für diese Events.
Feste mit wechselndem Datum
Eid al Adha
Das islamische Fest ehrt Abrahams Bereitwilligkeit seinen eigenen Sohn zu opfern als Zeichen des Gehorsams gegenüber den Befehlen von Gott. Nach Gebeten in den Moscheen wird ein Lamm als Symbol dafür geopfert. Laut des internationalen (georgischen) Kalenders, ändert sich das Datum des Festes jedes Jahr. Es verschiebt sich jährlich um ca. 11 Tage nach vorne.
Eid Ul Fitr
Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime in dem sie zwischen Sonnenauf- und untergang weder essen noch trinken. Eid Ul Fitr feiert das Ende des Ramadans. Alle Menschen der muslimischen Gemeinschaft gehen in diesen Tagen in die Moscheen und tauschen Geschenke, Essen und Kuchen untereinander aus. Zudem werden vermehrt Spenden an die Armen getätigt.
