Port Louis
Von dem französischen Gouverneur Mahé de Labourdonnais im Jahre 1736 gegründet, hat sich Port Louis seitdem her zur heutigen, geschäftigen Hauptstadt von Mauritius entwickelt. Zugleich ist sie der wichtigste kulturelle und finanzielle Knotenpunkt des Landes. Port Louis ist Heimat von rund 170.000 Menschen und bildet damit die größte Stadt der Insel. Tagsüber sind die wuseligen Straßen voll mit Hunderten von Autos, Mopeds und Fußgängern, die sich ihren Weg durch die belebte Hauptstadt bahnen. Schwarzmarkthändler bieten am Straßenrand ihre Waren den Touristen an, die in die Stadt kommen, um ihre Sehenswürdigkeiten und Klänge zu erkunden und die mauritische Lebensweise zu erleben.
Wie der Name schon vermuten lässt, ist Port Louis eine Hafenstadt, die nach wie vor jährlich von Tausenden von Schiffen angefahren wird. Historisch gesehen, erwies sich der Hafen von Mauritius damals schon als wertvolles taktisches Gut für die Franzosen und Briten, besonders in den Jahren vor der Erbauung des Suezkanals. Auch heute noch ist die große Bedeutung der Hafenstadt inmitten des Indischen Ozeans zu spüren und trägt wesentlich dazu bei, dass Port Louis das wirtschaftliche Zentrum des Landes ist. Viele Büros, Geschäfte und Produktionshallen erstrecken sich rund um das moderne, stetig wachsende Hafengelände, das Einwohner sowie auch Tagestouristen täglich anzieht.
Da es in Port Louis keinen echten Strand gibt, besuchen Touristen die Stadt vorwiegend wegen der kulturellen und geschichtlichen Sehenswürdigen. Viele der dort angesiedelten Museen, Monumente und Statuen geben den Besuchern einen einzigartigen Einblick in die koloniale Vergangenheit des Landes. Das gut ausgebaute und belebte Zentrum beherbergt zudem viele Cafés, Restaurants, Bars und Geschäfte, wo Touristen das ein oder andere Souvenir für zu Hause einkaufen können.
Aapravasi Ghat
Bei einem Spaziergang durch Mauritius erkennt man, dass die Bevölkerung aus vielen verscheidenen Volksgruppen besteht, darunter Kreolen, Chinesen und Inder. Vor allem die indische Kultur hat Mauritius stark geprägt. Zurückzuführen ist das auf die koloniale Vergangenheit. Nach der Abschaffung der Sklaverei ab Mitte des 18. Jahrhunderts, erfuhr Mauritius, zu dieser Zeit eine britische Kolonie, zum ersten Mal in der Geschichte des Landes einen Arbeitermangel. Um dieser Situation entgegenzuwirken, wurden Zwangsarbeiter aus China, Afrika, Madagaskar und Indien nach Mauritius gebracht. Eine wahre Einwanderungswelle überschwemmte daraufhin Mauritius. Um dieser Herr zu werden und die Ankunft des neuen Personals abzuwickeln, wurde ein Eiwanderungslager erstellt, das Aapravasi Ghat.
Heutzutage erinnern hieran nur noch wenige Gebäude, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert, da man hier viel über die Geschichte von Mauritius erfahren kann und der Eintritt ist sogar kostenfrei. Auf einer Tour rund um das Gelände des Lagers, bekommt man einen unfassenden Einblick in die Einwanderungsvergangenheit von Mauritius. Heute noch sind mehr als 60% der mauritischen Bevölkerung indischer Abstammung und rühren von Zeiten Aapravasi Ghats her.
Aapravasi Ghat befindet sich im Zentrum von Port Louis, in der Nähe des Hafens, des Postmuseums und des Zentralmarktes.
Champ de Mars Racecourse
Nachdem die Briten zu Beginn des 19. Jahrhunderts Mauritius von Frankreich übernommen haben, gab es große Unruhen auf der Insel. Laut dem „Mauritius Turf Club“, entschieden die Briten, dass das Pferderennen eine gute Idee sei, um die unterschiedlichen Gemeinschaften zusammenzubringen - die Champ de Mars war geboren.
Die Champ de Mars ist die älteste Pferderennstrecke der südlichen Hemisphäre und nach der Ascot-Rennbahn im Vereinigten Königreich sogar die zweitgrößte der Welt. Die Renntage sind immer ein echtes Spektakel - bis zu 40.000 Besucher kommen jedes Mal, vor allem an Wochenenden, um die Versanstaltung im Herzen von Port Louis mitzuerleben. Die wöchentlichen Rennen fallen dagegen etwas kleiner aus. Wer also auf der Suche nach einer einzigartigen Aktivität während der tropischen Ferien ist, für den wird die Champ de Mars eine wilkommene Abwechslung zu den Stränden sein.
Blue Penny Museum
Das Blue Penny Museum ist berühmt für seine blauen und roten Briefmarken, die zu den seltensten und wertvollsten der Welt zählen. Die Briefmarken wurden 1847 erstmals von Osmone Banard auf Mauritius produziert, als das Land noch eine britische Kolonie war. Weitere Kopien der Briefmarken gibt es in einer Ausstellung in London sowie im Postmuseum auf Mauritius. Letztmalig kamen die Marken 1993 in offiziellen Umlauf. Ihr Wert wird heutzutage auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
Für historisch Interessierte lohnen sich zudem die weiteren Ausstellungen des Museums, wo man einiges über die Geschichte und Kunst auf Mauritius erfahren kann. Es befindet in der Caudan Waterfront in Port Louis.
Caudan Waterfront
Der neu erbaute Komplex in der Nähe des Hafens von Port Louis bildet das modernere Tourismus- und Businesszentrum der Insel. Voll von Geschäften, Unterhaltungsmöglichkeiten, Restaurants, Bars sowie einem Kasino und vielen Bürogebäuden, gibt es zahlreiche Gründe, um die Gegend zu besichtigen. Mehrere Hotels erstrecken sich entlang der Waterfront und bieten eine tolle Alternative für alle diejenigen, die lieber mitten im Geschehen wohnen möchten.
Chinatown
Obwohl Mauritius in erster Linie für seine indische Bevölkerung bekannt ist, bewohnen den Inselstaat auch viele Chinesen. Der große chinesische Einfluss führte zur Erbauung eines kompletten chinesischen Viertels in Port Louis, der sogenannten China Town. Vielerorts ist das Viertel baufällig und benötigt dringend Renovierungen, was jedoch den Charme der fidelen Gegend nicht mindert. Im Gegenteil - Besucher finden hier eine Vielzahl an tollen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants.
Zentralmarkt
Ein weiteres kulturelles Highlight auf Mauritius ist der Zentralmarkt in Port Louis (Marché Central). Die meisten der Marktstände dort bieten verschiedenste Leckereien an, aber auch Souvenirs, Schmuck, Kleidung, Kunst und Lederwaren lassen sich hier anfinden.
Der Markt ist einer der geschäftigsten Orte in Mauritius, mit täglich bis zu 40.000 Besuchern aus Einheimischen und Touristen. Der Markt befindet sich im Herzen der Stadt, nahe dem Hafen und Aapravasi Ghat.
Weitere Aktivitäten
Port Louis ist wahrscheinlich das beste Beispiel für die kulturelle und ethnische Vielfalt auf Mauritius. Entlang der Straßen reihen sich die unterschiedlisten Häuser aneinander. Hier und da tauchen zwischen den Häusern Moscheen, Pagoden und Kirchen auf. Ein Besuch der verschiedenen Gotteshäuser lohnt sich allemal, auch wenn der Zutritt oft eingeschränkt ist und sich nach dem Glauben des Besuchers richtet.
Darüber hinaus bietet die Hauptstadt eine Auswahl an Cafés, Restaurants, Geschäften und Bars, die sich zu entdecken lohnen. Auch ein Kino (die Filme werden auf Englisch und Französisch gezeigt), ein Kasino und das Tourismus-Büro von Mauritius befinden sich hier. Für eine spektakuläre Aussicht, lohnt sich der Besuch des Fort Adelaide. Die frühere Stadtfestung liegt erhöht auf einem Berg und von hier aus hat man einen fantastischen Rundumblick auf die darunterliegende Stadt Port Louis.